Ob du seit Jahren strickst/häkelst oder gerade erst dein erstes Projekt auf den Nadeln hast – irgendwann stehst du vor der Frage: Brauche ich einen Vorrat an Wolle oder kaufe ich lieber nur für konkrete Projekte ein?
Beide Seiten haben gute Argumente. Heute beleuchten wir die Frage „Stash or not to Stash“ im Blog, und ich liefere dir einen klaren Überblick über Vor- und Nachteile.
Und für alle, die bereits einen schönen Vorrat an Wolle angesammelt haben – Du bist nicht allein!
Vielleicht erkennst du dich hier wieder:
* Die wunderschöne handgefärbte Merinowolle aus dem Urlaub in Kopenhagen.
* Der spontane „Instant Gratification“-Kauf, weil die Farbe einfach perfekt war.
* Die Wolle für das Traumprojekt, zu dem du einfach nie gekommen bist.

Das Ergebnis, ist ein Stash, der dich beim Öffnen des Schranks manchmal mehr stresst als freut. Falls das so ist, solltest du nicht sofort in Panik verfallen. Denn es gibt viele gute Gründe, warum dein Vorrat existiert:
* Er erzählt deine kreative Geschichte.
* Er ist visuell und haptisch inspirierend.
* Er erinnert dich an Reisen, Pläne, Ideen – sogar an Lieblingsprojekte, die nie umgesetzt wurden, aber schön zu träumen waren.
Und falls der Frust langsam größer wird als die Freude: Diese Pro- und Contra-Liste hilft dir vielleicht, den Vorrat neu zu sortieren – und dich mit gutem Gefühl von dem einen oder anderen Knäuel zu trennen. Es geht nicht ums Aufgeben, sondern ums Freiräumen für Neues.
Pro's Stash
Warum ein Vorrat glücklich machen kann
1. Inspiration auf Abruf
Ein gut gefülltes Regal voller Farben und Texturen kann unglaublich beflügeln. Du hast eine Idee? Kein Problem – du kannst sofort loslegen. Du hast ein neues Design auf Ravelry gefunden, das dein Herz hocher hüpfen lässt? Dann gleich mal im eigenen Vorrat shoppen.
2. Farbtherapie inklusive
Garnvorräte sind nicht nur praktisch, sondern oft auch einfach schön. Das Stöbern, Sortieren und Kombinieren hat fast schon etwas Meditatives.
3. Projekte starten, wann immer du willst
Lange Lieferzeiten? Geschlossene Läden? Egal. Du kannst spontan etwas Neues beginnen, auch am Sonntagabend um elf.
4. Unerwartete Kombinationen
Wenn du mehrere Garne gleichzeitig siehst, entstehen oft neue Projektideen. Farben, die du nie kombiniert hättest, liegen plötzlich nebeneinander – und es macht klick.
5. Trend „Wollreste verwerten“
Du hast unglaubliche Lust, auf den Trend „Wollreste verwerten“ aufzuspringen? Dein Wollvorrat bietet unendliche Möglichkeiten. Du kannst Akkzente setzen, oder ganze Projekte aus deinen Resten starten. Kleine Geschenke, oder ganze Pullover – dein Stash könnte die Lösung sein.
Du möchtest mehr zum Thema “ Wollreste und Zero-Waste-Stricken“ lesen?
Hier gehts zum passenden Blogartikel.
Contra's Stash
Warum "mehr" nicht immer besser ist
1. Platzfresser
Wolle braucht Platz. Viel Platz. Besonders, wenn man gerne „nur mal ein Knäuel“ kauft. Und dann stellt sich die Frage – in Kisten „wegpacken“ oder lieber sichtbar lagern. Leider gibt es für viele von uns, oft gar nicht die Möglichkeit, Wolle so zu lagern, wie es für uns am Produktivsten wäre.
2. Überforderung pur
Ein zu großer Vorrat kann lähmen. Statt Inspiration entsteht Entscheidungsstress. Was anfangen mit 37 verschiedenen Einzelknäueln? Diese 2 Mohairknäuel sind traumhaft schön, aber was damit stricken?
3. Überblick verlieren
Wer kennt’s nicht? Man kauft schon mal Wolle doppelt, weil man vergessen hat, dass man es längst hat. Hier ist erneut, das Problem, dass wen Wolle in Kisten und Körben in Regalen verschwindet, dann verschwindet sie auch gerne mal aus der Erinnerung.
Tipp, um dieses Problem zu lösen – Nutze Ravelry als Vorratsdatenbank!
4. Projekte bleiben liegen
Was mal als Herzensprojekt startete, verstaubt im Korb, weil ständig etwas Neues „wichtiger“ ist. (Um hier vollkommen ehrlich zu sein, kann diese Situation auch eintreten, wenn man projektbezogen Wolle kauft!)
5. Falsche Wollmengen, verursachen extra Frust
Der Wollvorrat ist gut gefühlt, aber für das neue Herzensprojekt, fehlt genau ein Knäuel. Eine schnelle Internetrecherche zeigt, dass die Qualität nicht mehr weitergeführt wird, oder es ist wertvolle handgefärbte Wolle, die du in dem gleichen Farbton nicht mehr bekommst. Horror ist vorprogrammiert!
Pro's No Stash
Die Vorteile des projektbasierten Wollkaufs
1. Flexibel und aktuell
Du strickst das, was gerade im Trend oder für dich passend ist. Ohne Rücksicht auf Reste oder Altbestände.
2. Weniger Ballast, mehr Klarheit
Kein schlechtes Gewissen beim Blick ins Wollregal. Du hast nur, was du brauchst, und das macht ein gutes Gefühl.
3. Organisiert & effizient
Jedes Projekt ist durchdacht, geplant, abgeschlossen. Kein Chaos, keine vergessenen UFOs (UnFinished Objects), und du kannst dein Hobby schön kompakt halten.
4. Minimalismus macht frei
Weniger Zeug = mehr Fokus. Und ja, ein aufgeräumtes Zuhause fühlt sich einfach gut an.
Contra's No Stash
Warum "ohne Vorrat" auch nerven kann
1. Spontanität?
Kann schwierig sein. Du willst sofort loslegen? Erst mal Wolle bestellen. Oder ins Geschäft gehen. Oder beides.
2. Mehr Planung nötig
Statt einfach loszulegen, musst du Maße checken, Lauflängen vergleichen und Lieferzeiten einkalkulieren.
3. Zeitfresser
Recherche kostet Zeit. Und manchmal ist die passende Wolle ausgerechnet gerade jetzt nicht lieferbar, oder deine Wunschfarbe in zu kleinen Mengen vorrätig.
4. Eingeschränkte/Verpasste Projektwahl
Manche Projekte entstehen durch vorhandenes Garn – wer nichts auf Lager hat, verpasst vielleicht kreative Chancen.
Fazit
Team "Wollvorrat" oder Team "Projektbezogen kaufen"?
Zusammengefasst, gibt auf die einleitende Frage, einfach kein „richtig“ oder „falsch“.
Es kommt hier ganz auf deinen Typ an!
Bist du eher der impulsive Kreativkopf? Dann kann ein Stash wie ein Spielplatz wirken. Oder liebst du klare Prozesse und möchtest dein Hobby mit leichtem Gepäck genießen? Dann passt No Stash besser.
Oder – vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen: ein kleiner, gut durchdachter Vorrat. Kein Hamstern. Keine Lücken.
Was meinst du? Gibt es andere Gründe/Aspekte, die in diese Aufzählung unbedingt gehören? Stash or not to Stash?
Sag es mir in den Kommentaren!
Und vielleicht hilft dir ja diese kompakte Zusammenstellen an Vor- und Nachteilen, deine persönlichen Vorlieben zu identifizieren, und in dein Hobby in die entsprechende Richtung zu lenken.